Im Rahmen des Faches ETCAS (Étude de cas), welche auf der Klasse der SE (Sciences environnementales) auf dem Programm steht, fuhren wir als Schüler einer 2GSE zusammen mit der Klasse 3 GSN zum Naturschutzgebiet „Cornelysmillen“. Dieses liegt im Norden des Landes in der Nähe von Ulflingen. Bereits kurz vor der Ankunft sahen wir einige Vögel über uns fliegen. Gegen 12:45 Uhr erreichten wir die “Geissbréck”, wo wir auf Herrn Jans trafen. Er arbeitet bei der “Fondation Hëllef fir d’Natur” und ist für solche Exkursionen sowie den Erhalt der Naturreservate verantwortlich.
Nachdem wir das Naturreservat betreten haben, erklärte uns Herr Jans die Aufgaben der “Fondation Hëllef fir d’Natur”, eine Stiftung, deren Ziel es ist, Flächen zu erwerben und in Naturreservate umzuwandeln und zu pflegen. Das Naturreservat „Cornelysmillen“ ist dabei eins von unzähligen Reservaten, verteilt im ganzen Land. Er berichtete, dass der Boden hier in der Cornelysmillen wenig Kalk enthält und deshalb zwei Mal pro Jahr gemäht werden muss, damit die Pflanzen gut wachsen.
Anschließend erklärte er uns die Herkunft der kleinen Hügel auf der Wiese. Uns fiel sofort auf, dass sie anders aussahen als die in unserem Garten. Es waren Hügel von Wühlmäusen, die dort leben und eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Vögel darstellen.
Herr Jans zeigte uns ebenfalls eine Karte, auf denen alle Natura-2000-Gebiete in Luxemburg eingezeichnet waren, sowie eine detaillierte Karte des Naturschutzgebiets „Cornelysmillen“.
Danach gingen wir tiefer in die Wiese hinein. Der Boden wurde zunehmend nasser, und wir waren froh, dass wir Stiefel trugen. Als Herr Pissinger ein gutes Stück im Boden versank, wurde uns bewusst, wie viel Wasser solch ein Feuchtgebiet speichern kann. Dies ist besonders nützlich, um Starkregen abzufangen und Hochwasser entlang des Flusses zu verhindern.
In der Nähe des Flusses entdeckten wir ein angenagtes Stück Holz, das auf die Anwesenheit eines Bibers hinweist. Herr Jans erklärte uns, dass der Biber eine wichtige Rolle im Naturreservat spielt: Durch das Bauen von Dämmen und Burgen schafft er ruhige Gewässer, die Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere bieten. Zudem fällt er Bäume, wodurch sich das Pflanzenwachstum verändert und die Vegetation im Gleichgewicht bleibt. Er ernährt sich hauptsächlich von Rinde, Blättern und Pflanzen.
Um tiefer in das Naturschutzgebiet zu gelangen, mussten wir weiter durch die zu dieser Jahreszeit sumpfartigen Feuchtwiesen vordringen. Während der Erkundung des Gebiets erzählt uns Herr Jans über die unübersehbaren Vorteile von solchen neu erschlossenen Naturschutzreservate: Hierbei wären die Wichtigsten die Wahrung der Biodiversität, der Erhaltung unterschiedlicher, meistens gefährdeter Arten und den durch die Renaturierung der ihr enthaltenen Fließgewässer verringerte Hochwassergefahr für die nähere Umgebung.
Nach dem Überqueren einer Brücke gelangten wir zu einem fünf Hektar großen Gebiet, das mit mehreren kleinen Bächen durchzogen war. Ein Stück der Fläche war gemäht, während der restliche Teil als Rückzugsort für Tiere stehen gelassen wurde. Uns wurde erklärt, dass jede Tierart unterschiedliche Lebensbedingungen benötigt, weshalb stets Kompromisse gemacht werden müssen, um möglichst vielen Arten einen Lebensraum zu bieten. Die angelegten Flüsse dienen unter anderem als Rastplatz für Vögel und als Wanderweg für Frösche, die nur wenige hundert Meter am Stück wandern können. Herr Jans erläuterte zudem, dass die Pflege und Erhalt dieses Naturschutzreservats „Corneylsmillen“ es ist, den Erhalt des Blauschillernden Feuerfalters (Blauschimmerschmetterling) zu gewährleisten.
Zum Abschluss wurde uns nahegelegt, unsere Stiefel zu Hause gründlich zu reinigen und zu desinfizieren, um keine Samen oder fremde Arten in andere Naturschutzgebiete zu verschleppen.
Uns persönlich hat dieser Besuch sehr gut gefallen. Es war spannend, die Natur hautnah zu erleben und mehr über den Schutz solcher Gebiete zu erfahren. Besonders interessant fanden wir die Erklärungen zur Bewirtschaftung und die Bedeutung von Feuchtgebieten. Da einige von uns sonst eher die Perspektive der Landwirte kennen, konnten wir nun besser nachvollziehen, warum die Vorschriften für Bauern in solchen Gebieten so streng sind.
Vielen Dank an Kevin Jans und der „Fondation Hëllef fir d’Natur“, welche sich die Zeit genommen haben, uns ihre Arbeit und die Wichtigkeit der Erhaltung solcher Naturschutzgebiete wie die der „Cornelysmillen“ näherzubringen.