195 – Abies vejarii

Vejar-Tanne

Wuchs:

Nadelbaum, der am Naturstandort bis 40 m hoch werden kann, bei uns niedriger.

Heimat:

Die Vejar-Tanne kommt einzig in zwei voneinander isolierten Populationen in der Sierra Madre Oriental im Norden Mexikos vor. Dort wächst sie in Höhen von 2000 – 3300 m.

Standort:

In Mischbeständen mit Eichen und Kiefern in felsigen Böden an Standorten, die heiße trockene Sommer und milde feuchte Winter aufweisen.

Eigenschaften:

Nadelgehölz mit bis 2,5 cm langen und 2 mm breiten Nadeln, die unterseits 2 weiße Stomatabänder aufweisen. Die jungen Triebe haben eine orange-hellbraue Farbe. Zapfen werden bis 12 cm lang und bis 6 cm breit.

Verwendung:

Sehr seltener Parkbaum, der nur in Spezialsammlungen zu finden ist. Der schnellwachsende Baum, der bei uns schneller wächst als die Nordmann-Tanne, könnte sich forstwirtschaftlich eignen. Als Weihnachtsbaum (Versuche mit überzähligen Pflanzen aus der Baumschule) ist er hervorragend geeignet; auch nach 6 Wochen im Haus ohne Wasserzufuhr waren die Nadeln noch frischgrün.

Unsere Pflanze im Arboretum

wurden aus Samen erzogen, die von einem 2003 im Arboretum der Bundesforschungsanstalt für Holz- und Forstwirtschaft (heute Thünen-Institut) in Hamburg-Lohbrügge gesammelten Zapfen stammen.

Klimagehölz:

Der Standort in Mexiko lässt vermuten, dass es sich um eine Tannenart handelt, die gut trockenheitsverträglich ist. Tatsächlich haben die drei Bäume im Arboretum bislang keinerlei Schäden erlitten

KLAM: nicht erfasst.

Schon gewusst ?

Obwohl es nur zwei relativ kleine Vorkommen in Mexiko gibt, gilt der Bestand als nicht gefährdet, was u.a. an der schwierigen Zugänglichkeit des Geländes in großer Höhe liegt.

Unsere Bäume waren Teil einer taxonomischen Untersuchung von etwa 20 Bäumen, die in Deutschland in Sammlungen bekannt sind; dabei wurde festgestellt, dass unsere Exemplare  recht eindeutige Artmerkmale aufweisen, während andere Bäume Hybriden mit anderen Tannenarten darstellen. Deshalb gilt unseren Bäumen erhöhte Aufmerksamkeit.

Diese Tanne wurde erst 1942 beschrieben und zu Ehren des mexikanischen Bildungsministers Octavio Véjar Vázquez (1900 – 1974) benannt. Erste Pflanzen gelangten um 1960 nach Europa (England). In Großbritannien ist die Vejar-Tanne nicht selten in Sammlungen zu finden.

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