350 – Carpinus betulus

Hainbuche

Wuchs:
Mittelgroßer Baum, bis 25 m hoch und 15 m breit.
Heimat:
Luxemburg, Europa, Kaukasus.
Standort:
Wächst auf fast allen Standorten und ist anspruchslos. Obwohl die Hainbuche als Waldbaum frische Böden bevorzugt, kommt sie mit Trockenheit gut zurecht.
Eigenschaften:
Der Stamm ist „spanrückig“, was bedeutet, dass er im Querschnitt unregelmäßig ist. Tiefwurzler. Die Blätter sind gesägt; der Baum ist einhäusig, was bedeutet, dass männliche und weibliche Blüten zwar auf einer Pflanze, aber getrennt voneinander vorkommen. Die männlichen Blüten stehen in Kätzchen, der Pollen wird vom Wind verweht und gelangt auf die weibliche Blüte.
Verwendung:
Solitärgehölz, Hausbaum, wegen der sehr guten Schnittverträglichkeit sehr gut als Hecke geeignet. Nicht stadtklimafest, auf versiegelten Flächen kann es zu Hitzeschäden kommen.
Unsere Pflanze im Arboretum
stammt aus eigener Anzucht aus Saatgut, welches wir auf der Haart in Ettelbruck gesammelt haben. Der Baum wurde 1995 gepflanzt. Er weist eine sehr interessante Besonderheit auf: die untere Astpartie wächst weit ausladend bis überhängend. Wir haben aus dieser Partie Edelreiser zur Veredlung entnommen und prüfen, wie sich die Jungpflanzen entwickeln.
Klimagehölz:

Die Hainbuche ist mit Einschränkungen als Klimagehölz geeignet. Aufgrund ihrer hohen Trockenheitstoleranz, die auch auf das tiefreichende Wurzelsystem zurückzuführen ist, gilt die Hainbuche als sturmfest und eignet sich auch für ungünstige, temporär schlecht mit Wasser versorgte Standorte im städtischen Bereich. Sie wird deshalb im Klimawandel eine höhere Bedeutung erlangen

KLAM 2.1 (Trockentoleranz geeignet und Winterhärte sehr geeignet).

Schon gewusst ?

Das Holz ist sehr dicht und gehört zu den schwersten heimischen Hölzern. Aus dem Holz wurden früher Werkzeuge oder Teile für Spinnräder hergestellt. Hainbuchenholz ist auch hervorragendes Brennholz.

Eine Besonderheit ist, dass das langsam wachsende Holz kein Splint- und Kernholz ausbildet und die Jahresringe nur sehr schwer zu erkennen sind.

Das Laub diente früher als Viehfutter (der wissenschaftliche Name Carpinus leitet sich von „carpere“ = „rupfen“ ab, was sich auf das Abrupfen des Laubes für die Fütterung bezieht. Der deutsche Name Hainbuche weist darauf hin, dass Hainuchen früher wie heute gerne zum Einfrieden von Wiesen oder Grundstücken genutzt wurden.

Sie ist trotz des Namens nicht näher mit den Buchen verwandt. Die Ähnlichkeit der Blätter und die Härte des Holzes führen manchmal zu Verwechslungen beider Arten.

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