381 – Quercus ithaburensis

Tabor-Eiche

Wuchs:

Kleiner bis mittelgroßer Baum, bis 15 m hoch.

Heimat:

Die Levante, das sind die Regionen am östlichen Mittelmeer, in der Türkei und Griechenland, in Syrien, Israel, Libanon, Jordanien und Palästina. Eine kleine Population gibt es auch in Süditalien.

Standort:

Die Tabor-Eiche wächst auf trockenen, steinigen Standorten mit höheren Kalkgehalten, kann aber auch auf frischeren Böden gut zurechtkommen. Früher war sei Bestandteil ausgedehnter Wälder, die seit langer Zeit abgeholzt sind.

Eigenschaften:

Die laubabwerfende Eiche hat bis 12 cm große, spitz gelappte Blätter, die auffällig grau und behaart sind – ein Hitze- und Trockenschutz. Sie wirken fast silbrig. Die Eicheln sitzen in sehr großen Fruchtbechern und können bis 5 cm groß werden. Der Wuchs ist häufig gnarlig mit ausladenden Ästen. Einzelbäume können sehr malerisch aussehen. Im Alter wird der Stamm rissig-borkig. Auch dies ist ein Hitzeschutz.

Verwendung:

Das Holz dieser Eiche ist hart und ist sehr begehrt. Schon vor 2000 Jahren wurde es genutzt; am intensivsten zur Zeit des Osmanischen Reiches, als man ganze Wälder fällte, um Holz für Schwellen für den Eisenbahnbau zu gewinnen. Bereits vor über 2000 Jahren und noch bis heute werden die großen Eicheln bzw. Fruchtbecher gesammelt und zum Gerben genutzt, da sie hohe Gehalte an Tanning besitzen.

Im Garten wirken sie mit ihrer silbrigen Belaubung sehr schön und eignen sich hervorragend für Gärten, die einen Steppencharakter haben sollen.

Unsere Pflanze im Arboretum

stammt aus Saatgut, welches 1998 in der Ost-Türkei nahe der syrischen Grenze gesammelt wurde.

Klimagehölz:

Diese an Trockenheit und Wärme angepasste Eiche ist ein gutes Klimagehölz. Noch steht sie in speziellen Sammlungen, aber mehr und mehr wird sie versuchsweise als Straßenbaum gepflanzt und ist in europäischen Baumschulen erhältlich. Zu beachten ist die teilweise mangelnde Winterhärte, vor allem als junge Pflanze. In den ersten 5 Jahren sollte sie deshalb an kalten Standorten geschützt werden.

KLAM: nicht erfasst

Schon gewusst ?

Die Tabor-Eiche wird wegen der großen Eicheln auch Vallonea-Eiche genannt. Vallonea ist die Handelsbezeichnung für die Eicheln, die zum Gerben genutzt werden. Die Eicheln selbst können roh oder gekocht gegessen werden – es wurden bestimmte gerbstoffarme Bäume ausgewählt.

Besonders große und silbrige Blätter weist die Sorte ‘Hemelrijk Silver’ auf. Sie ist benannt nach dem belgischen Arboretum Hemelrijk bei Essen an der niederländischen Grenze. Dort wurde sie vor vielen Jahren selektiert.

Je nach Region und Standort kann diese Eiche sehr vielgestaltig sein, was die Einordnung für Botaniker erschwert.

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