404 – Koelreuteria paniculata

Blasenesche

Wuchs:
Mittelgroßer Baum, bis 15 m hoch und 8 m breit.
Heimat:
China, Korea und Japan.
Standort:
Wächst auf fast allen Standorten und ist anspruchslos. Obwohl die Hainbuche als Waldbaum frische Böden bevorzugt, kommt sie mit Trockenheit gut zurecht.
Eigenschaften:

Die etwas sparrige Verzweigung und die bis 35 cm langen, gefiederten Blätter lassen viel Licht durch den Baum, so dass unter ihm ein lichter Schatten entsteht. Zudem treiben die Blätter spät aus. Ende Mai bis Juni erscheinen die auffällig gelben, in Rispen stehenden Blüten, die leicht duften. Bis zum Herbst entwickeln sich blasenartig aufgetriebene Früchte, daher der Name Blasenesche. Im Herbst färben sich die Blätter wunderbar goldgelb.

Durch die späte Blüte wichtiges Bienengehölz im Sommer.

In der Jugend ist die Blasenesche frostempfindlich und sollte vor Spätfrösten geschützt werden.

Verwendung:
Solitärgehölz, Blütengehölz im Garten, Straßenbaum für kleinere Straßen, bildet aber keinen durchgehenden Leittrieb.
Unsere Pflanze im Arboretum
stammt aus eigener Anzucht aus Saatgut, welches von einem sehr großen Baum im tschechischen Jaroslavice (Joslowitz) stammt, der vor dem ehemaligen Schloss der Grafen von Spee steht. Gepflanzt wurde er hier 1998.
Klimagehölz:

Die Blasenesche verträgt außerordentlich gut Trockenheit und Hitze. Empfindlich reagiert sie auf schwere Böden und Staunässe. Versiegelte Böden und Hitzestrahlung werden dagegen gut vertragen, ebenso Staub und Stadtklima.

KLAM 1.4 (Trockentoleranz sehr geeignet und Winterhärte eingeschränkt geeignet, in Luxemburg jedoch völlig winterhart).

Schon gewusst ?

1747 sandte der französische Botaniker Pierre d’Incarville Samen aus China in die Gärten des Zaren nach St. Petersburg. Dort wurden sie im Gewächshaus und als Kübelpflanze gehalten. Um 1763 sind Samen aus den chinesischen Kaisergärten in die königlichen Gärten nach Paris gekommen.

Der Name ist zu Ehren des deutschen Botanikers und späteren Direktors der Karlsruher Hofgärten Joseph Gottlieb Kölreuter gewählt worden. Im 18. Jahrhundert war er ein Pionier der Blütenbiologie und der Pflanzenhybridisierung.

In den Blasenfrüchten befinden sich drei Samen. Diese wurden in Japan zu Ketten verarbeitet.

In China wurden Blaseneschen traditionellerweise auf die Gräber hoher Beamter gepflanzt. Dort nutzt man auch heute noch die Blasenesche vielfältig für religiöse und medizinische Zwecke. Die Knospen können wie Gemüse gegessen werden.

In China wird daran geforscht, in welchem Umfang sich die Art eignet, um Schwermetalle aus verseuchten Böden zu ziehen.

Aus dem Öl der Samen kann man Biodiesel herstellen, was gerade untersucht wird.

Der stärkste bekannte Baum in Luxemburg steht mit über 125 cm Stammumfang im Stater Park in Luxemburg-Stadt.

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